Reflektorische Atemtherapie

Die Wurzeln der reflektorischen Atemtherapie liegen in dem ganzheitlichen Behandlungskonzept, das Dr. J.L. Schmidt in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts als Arzt in München entwickelt hat. Großen Wert legte er auf eine flexible Wirbelsäule als „Transporteur der Atembewegung“, die Kräftigung des Zwerchfells und auf geschmeidige myofasziale Schichten. Seine freie Mitarbeiterin Frau L. Brünes entwickelte als niedergelassene Physiotherapeutin die spezielle Form der „Atemmassage“. Sie gab der Anwendung dieser Techniken eine Struktur mit ganzheitlichen Ansätzen. Mit einem einheitlichen Konzept konnte die Ausbildung der RAT in mehreren deutschen Städten für Physiotherapeuten angeboten werden.

Atmen ist Leben. Die Reflektorische Atemtherapie wird auch Atemheilkunst genannt.

Wirkungsweise und Hilfe

Die Behandlung umfasst alle Schweregrade akuter und chronischer Erkrankungen der Atemwege. Aufgrund gezielter Druckverschiebungen der Haut und Muskeln sowie durch unterschiedlich gesetzte Schmerzreize wird eine nervös-reflektorische Steuerung in Gang gesetzt. Es erfolgt eine unwillkürliche Atembewegung. Auch auf Gewebswiderstände von Haut, Unterhautgewebe und Muskulatur wird Einfluss genommen.

Die Atmung kann besser fließen.

Gezielte Maßnahmen

Nach eingehender Befunderhebung beginnt die Behandlung mit heißen Tüchern. Therapeutische Griffe lösen die Übergänge von Muskeln, Sehnen und Knochen. Durch Schmerzreize werden tiefe unwillkürliche Atemzüge provoziert. Behandlungsziele sind unter anderem die Regulation der Atemmuskulatur, der Atembewegung, Atemfrequenz, Atemvolumina und des kardialen Systems. Die Gelenkmobilisation und die allgemeine psychische Entspannung gehören ebenso zu den therapeutischen Maßnahmen.

Behandlungen der Reflektorischen Atemtherapie erfolgen 1-2 x pro Woche.

Einsatzmöglichkeiten

  • Alle Atemwegserkrankungen
  • Herz-/Kreislauferkrankungen
  • Beschwerden des Bewegungsapparates
  • Psychische Anspannungen
  • Pädiatrie (Kinderheilkunde)